Der österreichische Überfall auf das Stift Klosterneuburg
Donnerstag, 26. Jänner 2023, Beginn 18.00 Uhr
in der Sala Terrena der Landesverteidigungsakademie, Wien VII., Stiftgasse 2a.
Wichtig! Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich, da die Stiftskaserne militärisches Gelände ist! Bitte anmelden unter office@heereskunde.wien!
Es ist eine wenig bekannte Episode aus dem Kriegsjahr 1809: französische Truppen hielten Wien und Umgebung besetzt; österreichische Truppen störten sie durch Überfälle. Dabei beschossen k.k. Jäger in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli 1809 auch das Chorherren-Stift in Klosterneuburg. Zwei dabei verwendete Kugeln befinden sich im Stiftsarchiv.
Dieser Zufallsfund war Anlass zu einer spannenden Quellenstudie. Anhand von Akten aus dem Kriegsarchiv und anderen Unterlagen konnten wir erklären, wie es dazu kam, dass eines der bedeutendsten Klöster des Landes von habsburgischen Truppen beschossen wurde. Unser Vortrag gibt auch einen Einblick in das Leben der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten. Die Augustiner-Chorherren standen im Spannungsfeld zwischen dem Ziel, mit den feindlichen Besatzungstruppen auszukommen, und ihrer Loyalität gegenüber ihrem Land, dessen Armee jenseits der Donau weiterkämpfte.
Die Referenten:
Dr. Ilya Berkovich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er arbeitet derzeit an einer neuen Geschichte der Armee der Habsburger während der Napoleonischen Kriege.
Dr. Sabine Miesgang ist Historikerin am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kulturgeschichte des Politischen, der Frömmigkeits- sowie der Mediengeschichte.
Michael Wenzel ist ein führender Spezialist für die Geschichte des Österreichischen-Französischen Krieges von 1809. Seit vielen Jahren unterstützt er ehrenamtlich das Heimat- und Napoleon-Museum Deutsch Wagram.
